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Frühe Hilfen und Kindertagesstätten

Es gibt keinen Bereich sozialer Arbeit, wo Fachkräfte in aller Regel zweimal am Tag Kontakt zu Eltern haben. Außer: Kindertagesstätten.

Systemisch in Kindertagesstätten zu arbeiten ist für uns eine große Freude. Eine große Lust. Teil einer Berufung. Systemisch mit Kindertagesstätten zu arbeiten auch. Kolleginnen und Kollegen aus Kindertagesstätten systemisch fort- und weiterzubilden lässt uns manchmal richtig selig werden. Tatsächlich so.

Seit ca. 2008 bilden Gabi Wiegel und Rainer Orban, meist im Duo, immer wieder allerdings auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Rollen, Kolleginnen und Kollegen sowie ganze Teams von Kitas fort. Eine Grundlage unserer Arbeit bildet dabei immer noch unser Buch: Ein Pfirsich ist ein Apfel mit Teppich drauf, welches wir bei Carl Auer veröffentlicht haben.

Wir haben so in den letzten Jahren mehr als 30 Teams aus Kindertagesstätten in unterschiedlich langen (nie nur eintägigen!) Fortbildungs-Formaten begleitet. Zudem haben wir Leitungskräfte aus den Städten Stolberg und Eschweiler, Pulheim, Schwerte, Bremen, Dresden, Oldenburg und Stuttgart begleitet. Im kommenden Jahr werden wir Kolleginnen und Kollegen aus Wuppertal begleiten und weiterhin in Oldenburg, Stolberg/Eschweiler und Stuttgart tätig sein. 

Wir brennen für diese Arbeit und für die Möglichkeit den kleinen Menschen und ihren Familien früh im Leben zu helfen. So ist es kein Wunder, dass wir als Institut im Auftrag des Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) und der DGSF in den Jahren 2013 - 2015 das Systemische Curriculum für die Weiterbildung von NetzwerkkoordinatorInnen Frühe Hilfen entwickelt haben, das auch von Univation sehr umfassend evaluiert wurde. Beides finden Sie verlinkt zum Download.

Auch in den Weiterbildungen von NetzwerkkoordinatorInnen sind wir aktuell tätig. Nachdem wir bereits die KollegInnen im Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen ausgebildet haben, waren wir erneut in Berlin tätig und sind ab 2019 zudem in Brandenburg und Thüringen, um auch dort die NetzwerkkoordinatorInnen Frühe Hilfen systemisch weiterzubilden. 

Früh zu helfen, um Menschen die Möglichkeit zu geben, ihr Leben wieder oder erneut in eigene Hände zu nehmen, ist aus unserer Sicht mehr als eine wertvolle Arbeit. Es ist unsere ethische Pflicht. Inklusion beginnt nicht in der Schule. Teilhabe zu ermöglichen ist der Kern aller sozialen Arbeit. 

Insofern ist es tatsächlich ein Traum, dass wir die Kolleginnen und Kollegen, die an einer entscheidenden Stelle die tragenden präventiven Netzwerke in unserer Gesellschaft koordinieren und stärken, systemisch weiterbilden dürfen. Netzwerkarbeit geht nur mit einer systemischen Grundhaltung. Davon sind wir bei aller Skepsis gegenüber formulierten Wahrheiten, sehr überzeugt.

Das Verstehen von Wechselwirkung und der Begrenztheit unserer Eingriffsmöglichkeiten in komplexe Systeme ist die Basis, um in diesen hilfreich tätig zu sein. Es ist hilfreich für die, die diese Arbeit tun, weil es die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie wirksam bleiben, - und gesund! Für diejenigen, die von diesen Hilfsangeboten profitieren, ist es die Einladung an den eigenen Erfolgen zu wachsen und die Möglichkeiten, die in unserer Gesellschaft geboten werden, auch nutzen zu können.

Sie merken, wir handeln aus tiefer Überzeugung. Und zugleich, dies ist das Spannende an unserer systemischen Arbeit, im Respekt vor den Lösungen anderer.