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Systemisch-lösungsfokussiertes Arbeiten in der Jugendhilfe - zur Erlangung des DGSF-Gütesiegel

Grundkurs zur Erlangung des DGSF-Gütesiegels

Systemisch zu arbeiten ist in der Jugendhilfe seit über 20 Jahren der vorherrschende Ansatz. Im Alltag bleibt allerdings vieles von den Fort- und Weiterbildungen, die Kolleginnen und Kollegen extern gemacht haben, häufig ein wenig auf der Strecke. Dieser Kurs wird so gestaltet, dass er die Grundlage bietet für die Beantragung des DGSF-Gütesiegels.
 

Die DGSF hatte sich vor dem Hintergrund vor vielen Jahren zum Ziel gesetzt Einrichtungen, die fundiert systemisch-familienorientiert arbeiten, bei Erfüllung der formulierten Kriterien (www.systemische-einrichtungen.de) mit einem Gütesiegel auszuzeichnen.
Rainer Orban, als Institutsleiter des n.i.l. war von Beginn an beteiligt an der Formulierung dieser Kriterien und hat auch die ersten Jahre in der Kommission gesessen, die die Gütesiegel vergeben hat.
Vor diesem Hintergrund und mit der eigenen Erfahrung in Leitungsfunktion in der Jugendhilfe und vielen Erfahrungen des gesamten Teams in der praktischen Arbeit und mit Supervision und Fortbildung im Bereich der Kinder und Jugendhilfe haben wir uns als Team entschieden, freien Trägern der Jugendhilfe einen Kompaktkurs anzubieten.

Die von uns favorisierten Themen finden Sie unten stehend.
 
Wir sind allerdings nicht nur in der Lage, sondern auch sehr bereit auf Basis der bereits bestehenden Expertise in den Einrichtungen dieses Modul anzupassen, Themen wegzulassen oder auch weitere Themen hinzuzunehmen. Gerne kann man in diesem Zusammenhang auch vertiefend systemisch-lösungsfokussierte Gesprächsführung üben.

In jedem Fall sollte das Modul mindestens 100 Unterrichtseinheiten in ca. 15 Monaten betragen, sodass zum einen die Kriterien für das Siegel erfüllt sind und zum anderen der Prozess insgesamt eine Dauer hat, die auch Nachhaltigkeit verspricht.

Im Folgenden finden Sie nun eine exemplarische Abfolge der Seminare:

1. Systemisches Denken und Handeln I

Einführung in Systemtheorie als Erkenntnistheorie, Grundlagen der Gesprächsführung, 

2,0 Tage


2. Neurobiologische Grundlagen systemischen Arbeitens.

Dieses Seminar steht ganz zu Beginn, da es der Tatsache Rechnung trägt, dass mittlerweile weit über 80 % der Kinder und Jugendlichen, die in Kinder und Jugendhilfeeinrichtungen versorgt werden, als traumatisiert gelten (Gahleitner 2016). Das Seminar startet mit einer Einführung in Neurobiologie und einer intensiven Darstellung der Psychoneuroimmunologie. Darauf folgt ein systemischer Blick auf  Bindung und Bindungstraumatisierung. Diese Themen zusammen bilden die Grundlage gelegt für einen konstruktiven Beziehungsaufbau mit Kindern und Jugendlichen, die schlimmste Dinge erlebt haben.

2,0 Tage


3. Systemische Arbeit bei Traumatisierungen

Auf Basis des zweiten Seminars geht es hier darum, das Wissen noch einmal zu vertiefen und speziell in die praxistaugliche Methodik in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, tief einzusteigen.

1,5 Tage


4. Systemische Sexualpädagogik

Viele der Kinder und Jugendlichen zeigen heute ein sehr auffälliges, hoch sexualisiertes Verhalten. Hier braucht es extrem viel Sicherheit von den Fachkräften im Umgang mit den Kindern, wie auch im Umgang mit der eigenen Sexualität. Dieses Basisseminar zum Thema soll sensibilisieren, Sicherheit bieten und damit zugleich gute Anregungen für die Praxis an die Hand geben.

2,0 Tage


5. Systemisches Denken und Handeln II.

Dieses Seminar dient noch einmal der Vertiefung der bis dato gelernten Themen und füllt diese mit neuen, kreativen Methoden für die tägliche mit Kindern, Jugendlichen, Familien und Kooperationspartnern.

2,0 Tage

6. Systemisches Arbeiten mit herausfordernden Jugendlichen / Stärke statt Macht

Ausgehend von den Ansätzen von Haim Omer und dem Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) nach Rainer Gall, werden in diesem Seminar zahlreiche Methoden vorgestellt, um heiße Konflikte zu vermeiden und wenn sie denn doch da sind, mit ihnen umgehen zu können.

2 Tage

 

7. Wie werde ich Kooperations-Profi?

Kooperation wird als Kernkompetenz und Wirkfaktor systemischen Arbeitens begriffen. Gerade im Kontakt mit Menschen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben und daher eher als widerständig erlebt werden, ist ein grundsätzliches systemisches Verständnis sehr hilfreich. In diversen Reflexionen und Übungen werden Fachkräfte eingeladen flexibel und sicher im Umgang mit skeptischen Menschen hilfreiche Arbeit zu leisten.

2 Tage


8. Systemisches Arbeiten im Kontext psychischer Erkrankungen

Die Zahl der psychischen Erkrankungen in den innerhalb der Jugendhilfe betreuten Familien scheint kontinuierlich zu steigen. Wenn man bedenkt, dass  die psychischen Erkrankungen der Eltern sowie chronische Konflikte innerhalb der Familie die Hauptrisikofaktoren für Kinder sind, selber psychisch zu erkranken, dann wird deutlich, welch wichtiges Thema dies für Fachkräfte ist. In diesem Seminar geht es darum einen tieferen Einblick ins Thema zu erhalten und hilfreiche methodische Impulse für die Arbeit in diesem Kontext zu bekommen.

2 Tage


9. Rituale und Abschiede

Ein wichtiges Thema. Viele der Kinder und Jugendlichen benötigen extrem viel Halt und Geborgenheit. Wichtig ist, dass wir als Fachkräfte ein gutes Verständnis und vor allen Dingen auch gute Ideen haben, wie Rituale dabei helfen gelingende Übergänge zu gestalten. Aus Befragungen von Kindern wissen wir, dass diese meist noch Jahre später genau benennen können wie der erste Tag in der Einrichtung verlaufen ist. Als Fachkräfte können wir mit einer sensiblen und achtsamen Gestaltung solcher Übergänge wichtige Akzente setzen und womöglich sogar kleine Wunder bewirken.

Zuletzt: Gerade das Thema Abschied sollte von uns Fachkräften gut und angemessen bearbeitet werden können.

1,5 Tage

 

Für ein individuelles Angebot setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.

Ort Titel
Inhouse
Ansprechpartner
Preis
1200 Euro pro Tag
Redner
  • Team des n.i.l.


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